In dieser Rubrik finden Sie meine neuesten Fotos sowie aktuelles meine Naturfotografie betreffend.
Brut der Haubentaucher hautnah erlebt
April/Mai 2023
Sachsen
Artikel ist noch in Bearbeitung
Überraschung am Morgen
Februar 23
Rotfuchs
10:00 Uhr an einem frostigen Sonntag Morgen. Seit 07:00 Uhr sitze ich im Ansitz, eingekuschelt in eine Decke. Meine Thermoskanne mit heißem Ingwertee ist fast leer. Wieder einmal warte ich auf Buteo buteo. Schon seit 2 Wochen treibt sich ein schöner cremefarbener Mäusebussard in der Gegend herum - mein Wunschmotiv. Doch er und seine Artgenossen versetzen mich wohl auch heute wieder. Es ist still, zu still für meine Begriffe. Sonst hört man wenigstens die unverkennbaren Schreie der Greife, die an das Miauen einer Katze erinnern. Doch heute: nichts! Ich setze mir ein Zeitlimit, noch eine Stunde, dann gebe ich für heute auf. Die Kälte und die Stille machen schläfrig.
Doch was ist das, plötzlich bin ich hellwach. Etwa 20 Meter vor mir betritt ein Rotfuchs im besten Licht die Bühne. Ich wage nicht zu atmen. Schnell stelle ich meine R6 auf elektronischen Auslöser um. Nur kein Geräusch machen. Ob er wohl diesmal näher kommt? Bisher konnte ich ihn nur außerhalb der Fotodistanz sehen und meist gab er dann auch Fersengeld und verschwand im angrenzenden Wäldchen. Er sieht gut genährt aus. Kein Wunder, hat er sich doch regelmäßig in der Nacht die für Greifvögel ausgelegten Leckerbissen abgeholt. Die unzähligen Videos auf meiner Wildkamera sind Beweis dafür, dass er den Caterinservice ausgibig nutzt.
Heute habe ich Glück! Gemächlich kommt er auf meinen Ansitz zu. Schnuppert mal links, mal rechts im Gras und inspiziert die Lage. Direkt vor mir setzt er sich hin, blickt genau in meine Richtung und es scheint als zwinkert er mir spitzbübig zu. Fast könnte man meinen, er bedankt sich für die Verköstigung in der mäusearmen Zeit. Dann trollt er sich langsam in die Büsche.
Ich bin überglücklich - der Tag ist gerettet - gut gelaunt packe ich zusammen und freue mich auf eine heiße Tasse Kaffee zu Hause.
Ansitz am Wasser
Januar/Februar 23
Sachsen
Winterzeit - stille Zeit
Dezember 22 - Februar 23
Wenn der Herbst mit seiner verschwenderischen Farbenpracht zu Ende geht, neigt sich auch das Fotojahr so langsam dem Ende entgegen. Die Natur wird stiller und auch meine Fotomotive strahlen nun eine besondere Ruhe und Besinnlichkeit aus. Ich liebe die Zeit, zu der die Nebel ziehen, erste Schneeflocken die Landschaft verzaubern und später klirrender Frost bizarre, aber vergängliche Kunstwerke entstehen lässt. Mir wohlbekannte Orte haben einen magischen Zauber, wenn altehrwürdige Bäume ihre blattlosen und schneebedeckten Äste wie anklagende Arme in den grauen Himmel recken. Wie erstarrt liegt der kleine zugefrorene See vor mir. Noch nicht lange ist es her, als sich die letzten Libellen im Schilf tummelten. Still, aber nicht totenstill - schlummert doch unter dem Eis schon die neue Libellengeneration.
Winterzeit ist auch Ansitzzeit. Wieviele Stunden habe ich in diesem Winter wieder im Versteck ausgeharrt, wartend auf "meine" Mäusebussarde? Oft vergebens und wohl wissend, dass sie sich die ausgelegten Leckerbissen holen werden, sobald ich, durchgefroren nach 6 Stunden im eisigen Ansitz, aufgeben werde. Egal, sie kamen dabei besser durch die nahrungsarme Zeit. Um so größer die Freude, wenn sie mir dann doch einmal ihre Gunst schenkten und vor meiner Linse landeten.
Der Winter ist noch nicht ganz vorbei, auch wenn Eis und Schnee wieder getaut sind und die ersten Schneeglöckchen einen zarten Hauch von Frühling erahnen lassen. Noch herrscht Stille in der Natur. Doch halt, sie wird bereits unterbrochen vom Trompeten der ersten Kraniche. Ihm wird bald auch der langgezogene und heißere Ruf des Rotmilans folgen und damit der Start in ein neues und spannendes Fotojahr.
Nacht der Eulen
Dezember 2022
Falknerei Herrmann/Plauen
Von Ende November bis Ende Januar wird es mystisch in der Falknerei Herrmann. Wenn der Abend
dämmert werden die Jäger der Nacht in Vorträgen über Gebräuche und Mythen aus alten Zeiten lebendig. Natürlich kann man die schönen Geschöpfe der Nacht, wie Uhu und Schleiereule auch bewundern.
Aber auch verschiedene Greifvögel wie Riesenseeadler, Weißkopfseeadler oder Gerfalke präsentieren sich dem Besucher.
Ein besonderes Highlight war die Feuershow am 17. Dezember. Da drückt selbst eine eingeschworene Naturfotografin einmal auf den Auslöser der Kamera.
Fisherman's Friend?
Kormoran/Sachsen
November 2022
Fischer und Kormorane - schon seit ewigen Zeiten ist der schwarze Vogel bei Fischern und Anglern
verhasst, und zwar so sehr, dass er in Deutschland Ende der 1970er Jahre so gut wie ausgerottet war. 1979 wurde er in der EU unter Schutz gestellt. Seitdem erholen sich seine Bestände wieder,
jedoch sehr zum Leidwesen der Berufsfischer und Hobbyangler. Sie machen den Kormoran verantwortlich für den Rückgang der Fischbestände in unseren Gewässern. Naturschützer halten dagegen. Die
Vögel würden nur "ökonomisch unbedeutende" Weißfische fressen. Nun, dass dem nicht so ist, konnte ich bereits mehrmals beobachten und fotografieren. Selbst stattliche Hechte vermag ein Kormoran
durchaus zu erbeuten und zu schlucken.
Phalacrocorax carbo frisst Fisch - ohne Zweifel. Doch ihn deshalb für den Rückgang der Fischpopulationen verantwortlich zu machen? Wohl kaum! Die Hauptgründe dafür liegen wohl eher an der Qualität und Struktur der Gewässer und deren Bewirtschaftung.
Ja, Kormorane sind perfekte Fischjäger, doch was kann der Vogel dafür, dass sich die Natur als Nahrung für ihn gerade Fisch ausgesucht hat? Doch kein Tier auf unserem Planeten hat jemals ein anderes Tier ausgerottet. So dumm ist die Natur nicht, sich ihrer eigenen Lebensgrundlage zu berauben.
Natürlich können durch den Kormoran Schäden an Teichwirtschaften entstehen. Die künstlichen Gewässer bieten keinen natürlichen Schutz für Fische durch Pflanzenbewuchs.Doch deshalb wieder einen Abschuss der Vögel fordern?? Sollte man nicht besser geeignete Schutzmaßnahmen, zum Beispiel durch weitmaschige Drahtnetze über dem Wirtschaftsteich, ergreifen?
Der ewige Konflikt um den Fische fressenden schwarzen Vogel wird wohl weiter die Gemüter von Gegnern und Befürwortern erhitzen. Bleibt zu hoffen, dass Phalacrocorax carbo nicht erneut Verlierer ist und wieder auf der Liste der einst in Deutschland brütenden und heute ausgestorbenen Vogelarten erscheint.Für 14 Vogelarten kommt heute schon jede Hilfe zu spät!
Ein unverhoffter Glückstreffer
Eisvogel/Sachsen
November 2022
Es war eigentlich schon viel zu spät am Tag für einen Ansitz auf Wasservögel, aber irgendwie trieb es mich zum Ansitz. Einfach mal schaun was so los ist, das war mein Ansinnen. Ich saß keine halbe Stunde, als vor mir ein Eisvogel auf einem aus dem Wasser ragenden Holzstubben Platz nahm und seine Tauchkünste präsentierte. Ein nicht alltägliches Schauspiel - und mehr als zufrieden verließ ich an diesem Tag den Ansitz.
Unterwegs in der Sächsischen Schweiz
Elbsandsteingebirge/Sachsen
Oktober 2022
Schon der Maler Caspar David Friedrich ließ sich einst von den bizarren Felsformationen des Elbsandsteingebirges inspirieren.Bis heute hat sich an der Faszination der Landschaft rund um den berühmten "Malerweg" nichts geändert und jedes Jahr erwandern sich Touristenscharen aus allen Ländern die Felsplateaus des Liliensteins, Pfaffensteins oder der Schrammsteine (um nur einige wenige Ziele zu nennen).
Allein ist man hier nur selten unterwegs. Es sei denn, mann nutzt die frühen Morgenstunden, dann teilt man sich auch auf der Bastei "nur" mit wenigen Gleichgesinden die imposanten Ausblicke.
Doch selbst am fortgeschrittenen Tag kann man sich der Faszination der bizarren Felsenlandschaft nicht entziehen und wartet geduldig, bis auch die letzte rosa Jacke aus dem Blickfeld des Fotografen verschwunden ist, um die Schönheit der Landschaft im Bild festzuhalten.
Auge in Auge mit einem Luchs
Workshop mit Cornelia Arens (KLICKfaszination)
Rheinland-Pfalz/ Greufvogelstation & Wildfreigehege Hellenthal
Oktober 2022
Lynx lynx - der Eurasische Luchs galt in Deutschlands Wäldern einst als ausgestorben. Durch verschiedene Wiederansiedelungsprojekte im Harz, dem Pfälzer Wald und im
Bayerischen Wald findet er auf leisten Pfoten langsam zurück in seine alte Heimat. Durch das aktuelle Projekt "Luchsland Sachsen - Die Rückkehr der Pinselohren in Sachsens Wäldern" soll er nun
auch bald im Erzgebirge wieder eine Heimat finden. Doch selbst wenn die Wiederansiedelung erfolgreich ist, einen Luchs in freier Wildbahn fotografieren zu können wird weiterhin ein sehr
unwahrscheinliches Ereignis bleiben.
Doch zum Glück gibt es die Tierfotografin Cornelia Arens. Bei einem ihrer Workshops in der Greifvogelstation & Wildfreigehege Hellenthal/Eifel erhielt ich die Gelegenheit, gleich mehrere Pinselohren auf Augenhöhe und ohne störende Zäune hautnah ablichten zu können. Den Tieren so nahe zu kommen war schon ein besonderes Erlebnis.
Doch nicht nur die Luchse allein machten den Workshop zu einem gelungenen Tag, auch Hirsche und Greifvögel gaben beste Motive ab. Ich bin mir sicher, es wird nicht mein letzter Besuch in der Eifen und bei Cornelia gewesen sein.
Kurztrip an den Edersee
Hessen
Oktober 2022
Der Hutewald Halloh in der Nähe von Albertshausen ist ein kleines Naturschutzgebiet am Edersee. Zwischen 200 und 300 Jahre sind die knorrigen Buchen und Eichen alt.
Einst wurde das Waldstück für die Viehhaltung, vorzugsweise Schweine, genutzt. Diese fraßen sich an den nahrhaften Eicheln und Bucheckern statt und verschmähten auch die Blätter und jungen Triebe
der Bäume nicht. Durch diesen Verbiss entstanden im Laufe der Jahre die verwachsenen und heute mystisch anmutenden Baumveteranen. Ein äußerst lohnenswertes Fotoziel für
Naturfotografen.
Auch in den nahe gelegenen WildtierPark Edersee mit seiner täglich stattfindenenden Greifvogel-Flugshow lohnt sich ein fotografischer Abstecher.
Einfach mal weg - der Hitze entfliehen!
Nienhagen/Mecklenburg-Vorpommern
August 2022
Hitze, Sonne ohne Ende und weit und breit kein Regen - der Sommer 2022 geht mit Sicherheit in die Wettergeschichte ein, ganz besonders betroffen war Sachsen. An vielen Messtationen wurden an mehreren Tagen Temeperaturen über 35 Grad gemessen. Die Hitze allein war jedoch nicht das Problem. Was der Natur besonders zu schaffen machte war die extreme Trockenheit, welche bereits seit dem Frühjahr anhielt. Dies hatte nicht nur auf die Pflanzenwelt Auswirkungen, auch die Tierwelt litt extrem unter dem heißen Sommer. Dünn gesäht waren deshalb auch die Fotomotive an meinen Fotostandorten. Wo sich sonst Libellen tummelten fanden sich nun ausgetrocknete einstige Feuchtgebiete. Die sonst reich blühenden Magerrasen vertrocknet und trostlos von der Sonne verbrannt. Die Brut der Rotmilane, Rohrweihen und Mäusebussarde brach um ein Vielfaches ein, lediglich 1/4 der Horste vom Frühjahr waren besetzt.
Was für eine Wohltat brachte da ein einwöchiger Aufenthalt an der um einges kühleren Ostsee. Zeit zum Verschnaufen, Durchatmen, Frische tanken, den Wind um die Nase wehen lassen. Nutzt mann dann noch die späten und ruhigeren Abendstunden, findet sich sogar das ein oder andere Fotomotiv.
Insektensommer
Sachsen
Juni 2022
Heiß und trocken - so kam der Juni in diesem Jahr in Sachsen daher. Nicht unbedingt optimal für das Fotografieren von Insekten. Bereits die frühen Morgenstunden waren so warm, das Schmetterlinge und Libellen agil umherschwirrten und es der Fotografin nicht leicht machten. Aber etwas geht eigentlich immer: mit viel Geduld, Ausdauer und Kreativität.
Red Kite - der Rotmilan
Sachsen
Mai 2022
Nach wie vor ist für mich der Rotmilan der schönste unserer heimischen Greifvögel.
Er ist mein Lieblingsmotiv und es ist immer wieder ein wunderbares Erlebnis in aus nächster Nähe in seinem Lebensraum fotografieren zu dürfen.
Geburt eines Wisentkalbes
Wildgatter Oberrabenstein/Sachsen
Manchmal ist auch ein Naturfotograf zur rechten Zeit am rechten Ort.
So geschehen an einem frühen Dienstagnachmittag im Mai. Unser Wildgatter in Oberrabenstein ist immer einen Besuch wert, dass ich jedoch direkt zu einer Wisentgeburt eintraf war ein richter Glücksmoment und ein außergewöhnliches Ereignis, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Das kleine Kalb war ein Mädchen und erhielt den Namen Orea, welcher aus dem Griechischen stammt und "die Schöne" bedeutet.
Metamorphose
Früher Schilfjäger
Sachsen
Es ist immer wieder aufs Neue faszinierend, dem Schlupf einer Libelle zuzuschauen.
Diesmal konnte ich einen frühen Schilfjäger dabei fotografieren. Die Verwandlung von der unscheinbar braunen Larve bis zum Abflug der ausgehärteten Großlibelle dauerte ganze 4 Stunden.
Bereits Ende April schlüpft der Frühe Schilfjäger und ist damit die erste Edellibelle im Jahr.
Frühlingserwachen
März 22
Eine Harzreise
Sachsen Anhalt
Februar 2022
Ausgedehnte, sich selbst überlassene Wälder, bizarre Felsen und ursprüngliche Fluss- und Bachläufe prägen den Nationalpark Harz. Für Naturfotografen bieten sich zu jeder Jahreszeit einzigartige Fotomotive.
Mir hat es besonders das Ilsetal angetan. Der wildromantische Flusslauf Ilse gibt dem urigen Tal seinen Namen. Rechts und links des Flusslaufes verläuft ein Wanderpfad. Auf Grund des häufigen Regens führte der Gebirgsfluss viel Wasser, welches munter über die bemoosten Steine im Flussbett rauschte.
Sehr zu empfehlen sind auch Wanderungen entlang der Teufelsmauer. Diese aus Sandstein bestehende 20 km lange Felsformation besitzt einige urige Abschnitte. Die markantesten wurden mit Namen versehen, so zum Beispiel der von Weddersleben aus zu erreichende Abschnitt "Königsstein". Um die Teufelsmauer ranken sich viele Sagen, wie diese wohl entstanden sein könnte. Eine davon berichtet, dass einst der Teufel mit Gott um den Besitz der Erde stritt. So sollte der Teufel das erzhaltige Harzgebirge erhalten, Gott dafür das Ackerland. Bedingung für den Teufel: der Bau einer Mauer, welche bis zum ersten Hahnenschrei fertig sein musste. Der Teufel klotzte ran, doch gerade als er den letzten Stein einfügen wollte krähte ein übereifriger Hahn und der Teufel hatte verloren. Vor Wut soll er darauf hin die unvollendete Mauer zerschlagen haben - übrigen blieben die markanten und schroffen Felsformationen.
Die Teufelsmauer bei Weddersleben ist Naturschutzgebiet und zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.
Ein weiterer markanter Abschnitt der Teufelsmauer, das "Hamburger Wappen" genannt, befindet sich bei Timmenrode.
Unterhalb der drei steil aufragenden Felsentürme befinden sich ein kleiner Talkessel mit Felsenhöhlen.
Erstaunlich fand ich die urigen alten Bäume, welche sich mit ihren ausladenden Wurzeln förmlich in den Sandstein krallen.
Charakterköpfe
Falknerei Herrmann/Plauen
Januar 2022
Ich fotografiere wildlebende Greifvögel immer aus einer festen Tarnung heraus. Dies ermöglicht es, die Vögel mit Glück und Geduld ziemlich nah in ihrem natürlichen Lebensraum und Verhalten störungsfrei beobachten und fotografieren zu können.
Ihnen jedoch so nah zu kommen, um formatfüllende Portaitaufnahmen der charismatischen Vögel zu erhalten ist auch aus der besten Tarnung so gut wie unmöglich. Eine Möglichkeit, Greifvögel und Eulen zu portaitieren ist eine Falknerei. Inzwischen gibt es mehrere gut geführte Einrichtungen, welche sich ebenfalls für Arten- und Naturschutz einsetzen, sowie verletzte Wildtiere pflegen. Die Falknerei Herrmann in Plauen ist so eine Falknerei.
Winter im Triebtal
Dezember 2021
Eisvögel - immer wieder ein Erlebnis
September 2021
Der Darß im August
August 2021
Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist bei Naturfotografen ein beliebtes Reiseziel, allerdings im Herbst. Kranichzug und Hirschbrunft locken jedes Jahr Scharen von Fotografen in den Nationalpark.
Doch was tun, wenn man als begeisterter Naturfotograf im touristenträchtigen August seinen Familienurlaub auf dem Darß verbringt? Natürlilch - man packt die "kleine Fotoausrüstung" trotzdem ein, um vielleicht doch das ein oder andere Motiv fernab der Urlauberströme zu erhaschen. Groß waren meine Erwartungen allerdings nicht. Ich war mir bewußt, dass die Strände gut besucht sein würden und auch die Zeit für einen Ansitz beim Seeadler alles andere als optimal war. Noch auch diesmal zeigte es sich wieder: Naturfotografie ist und bleibt spannend - zu jeder Jahreszeit. So war das Wetter Anfang August eher herbstlich als hochsommerlich zu nennen und an einigen Tagen sogar ausgesprochen stürmisch, so dass nur wenige hartgesottene Badeurlauber an den Stränden zu finden waren. Für stimmungsvolle Aufnahmen war diese Wetterlage allerdings optimal. Auch die Sonnenuntergänge waren es wert, sich am Abend nochmal auf das Fahrrad zu schwingen.
Und mit der nötigen Geduld und Beharrlichkeit gelangen mir sogar einige Aufnahmen vom Seeadler aus einen gebuchten Ansitz.
Wiedersehen in Feldberg
Juni 2021
Mindestens 1 Mal im Jahr zieht es mich in die Feldberger Seenlandschaft. Nun ist die Gegend auf Grund der vielen Seen und der himmlischen Ruhe allein schon eine Reise wert. Doch ich bin auf der Suche nach dem Adlermann am Breiten Luzin. Fred Bollmann und Ranger Tours sind auch diesmal wieder mein Ziel.
Leider stand Corona meinem Wunsch 2021 lange im Wege. Die für Naturfotografen beste Reisezeit von März bis Mai verstrich, ohne dass eine Einreise möglich war. Endlich, Mitte Juni, durfte Mecklenburg wieder Gäste begrüßen. Unglückllicherweise entschloß sich gerade zu dieser Zeit der Sommer so richtig Fahrt aufzunehmen. Strahlend blauer Himmel, bis zu 15 Sonnenstunden täglich und Temperaturen über 30 Grad Celsius sind nicht gerade das, was sich ein Naturfotograf wünscht. So mussten einige Wünsche zurückgeschraubt und die Planung geändert werden. Saßen wir (meine Fotofreundin und ich) gewöhnlich von früh morgens bis spät abends in den Ansitzhütten, so war diesmal meistens Mittags schluß, bedingt durch den erbarmungslos aufgeheizten Ansitz und die herrschenden Lichtverhältnisse.
Schreiadler ade - er hatte natürlich kein Einsehen und erschien nicht wie erhofft am Vormittag. Auch die Seeadler spielten nicht wie erhofft mit und schenkten uns nur zwei kurze Auftritte - immerhin. Aber so ist sie nun einmal - die Naturfotografie: selten planbar, aber für manche Überraschung gut. Und so gingen wir trotz aller Widrigkeiten auch diesmal nicht ganz leer aus und nahmen einige spannende Aufnahmen mit nach Hause.
Und die Adler holen wir uns eben das nächste Mal - versprochen!
Ein seltener Vogel
Wiedehopf/Sachsen-Anhalt
Juni
Langer gebogener Schnabel, schwarz-weiß gebänderte Flügel sowie eine aufstellbare Federhaube - der Wiedehopf ist unverwechselbar und leicht zu erkennen. Allerdings werden die wenigsten Menschen den charakteristischen Vogel in freier Natur zu Gesicht bekommen. Ursprünglich war er ein recht häufiger Brutvogel offener , trockener und warmer Gebiete in Deutschland. Heute gibt es nur noch wenige Paare in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und am nördlichen Oberrhein. Und sein Lebensraum verringert sich weiter durch intensive Landwirtschaft und Urbanisierung von Grünland.
Mir wurde das große Glück zuteil, den seltenen Vogel bei der Aufzucht seiner Jungen für einen Tag aus einem gut getarnten Ansitz fotografieren zu können. Ein einmaliges Naturerlebnis, welches noch dazu mit nicht alltäglichen Aufnahmen gekrönt wurde.
Ganz schön scharf!
April/Mai
Makrofotografie heißt, kleine Dinge ganz groß ins rechte Licht zu setzen. Klingt simpel - ist es aber keinesfalls. Ein Problem ist hier u.a. die geringe Schärfentiefe, also der Bereich, welcher im Bild scharf dargestellt wird. So misst dieser Bereich etwa bei einem 100er Makroobjektiv bei Blende 8 nicht einmal 1 Millimeter. Zwar hat man hier ein gestalterisches Mittel, um den Focus etwa auf die Augen einer Libelle zu legen. Doch manchmal ist es auch wünschenswert, eine durchgehende Schärfe des Motivs zu erreichen. Was also tun?
Focus Stacking ist die Lösung.
Hierbei werden mehrere Aufnahmen mit versetztem Focuspunkt nacheinander fotografiert. Mittels eines Fotobearbeitungsprogrammes werden diese dann am PC miteinander verrechnet. Heraus kommt, wenn
das Motiv still gehalten hat, man den richtigen Anfangsfocuspunkt gesetzt hat, kein Lufthauch die Aufnahmen störte . . . - ein knackscharfes Makro, welches einen faszinierenden Einblick in eine für das menschliche Auge verborgene Welt eröffnet.
Auf Augenhöhe in der schwimmenden Tarnung
April/Mai
So recht will der Frühling in diesem Jahr nicht Fahrt aufnehmen. Nur sporadisch kletterten die Temperaturen im April in den zweistelligen Bereich. Entsprechend niedrig blieben auch die Wassertemperaturen im Gewässer, an welchem meine schwimmende Tarnung gut verpackt die Winterruhe überdauerte. Doch trotz des unterkühlten Starts in den Frühling zog es immer mehr Vögel ans Wasser, darunter auch einige Brutgäste.
Naturfotografinnen sind sehr leidensfähig und so startete ich gut eingepackt in mehrere Kleidungsschichten unter meiner Neoprenhose ungeachtet der einstelligen Wassertemperaturen in die neue Saison.
In diesem Jahr wurde die Tarnung ergänzt durch eine neue Errungenschaft - einer spiegellosen Vollformat der neuen Generation. Schauten im vergangenen Jahr ab und an die Kormorane irritiert beim
Ertönen des "Maschienenfeuers", welches Spiegelreflexkameras nun einmal von sich geben, so störte diesmal kein Auslösegeräusch die Stille. Beste Vorraussetzungen, um zum einen keine Störungen der
Vogelwelt zu verursachen und zum anderen mit gutem Gewissen nicht alltäglichen Aufnahmen auch scheuer Wasservögel zu erhalten.
Amphibien auf der Spur
März/April 2021
Jedes Jahr im März/April, wenn die langsam steigenden Temperaturen den Frühling ankündigen, begeben sich Frösche, Kröten und Molche auf ihre Wanderung zu den Laichgewässern. 21 Amphibienarten leben in Deutschland. Alle von ihnen sind gefährdet und benötigen in der Zeit ihrer Wanderung vom Winterquartier zu den Laichgewässern und zurück unseren besonderen Schutz. Amphibienzäune hat wohl jeder schon einmal in unseren Naturräumen gesehen. Sie sollen Amphibien davon abhalten, ungeschützt Straßen zu überqueren und Verkehrsopfer zu werden. Betreut werden diese durch ehrenamtliche Helfer, welche die Kröten, Frösche und Molche in den frühen Morgen- und späten Abendstunden aus den aufgestellten Eimern einsammeln und an ihre Laichgewässer bringen.
Was sich so alles in „meinen“ Eimern fand, möchte ich an dieser Stelle zeigen. Die Aufnahmen werden bis Ende der Wanderung (je nach Witterung kann diese kurzzeitig stagnieren) ständig ergänzt.
Ein kleiner Diamant
Oktober 2019
Einen Eisvogel fotografieren zu dürfen ist immer wieder ein herrliches Erlebnis. Man mag garnicht glauben, dass der farbenprächtige und eher exotisch wirkende Vogel an unseren Fließgewässern und Teichen beheimatet ist.